Endlich, nach vielen Stunden Arbeit, einigen Tiefs und vielen Änderungen, kann ich euch heute nun endlich mein Kleid präsentieren, das ich mir zum 60. Geburtstag meines Schwiegerpapas genäht habe. Für dieses Kleid habe ich auch zum ersten Mal auch ein Probeteil genäht, um den Schnitt an die entsprechenden figurlichen Gegebenheiten anzupassen. An diese Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Muriel und die weiteren lieben Mädels vom Nähtreff, die mir ganz viel bei den Anpassungen geholfen, mich aus meinen Tiefs geholt und mich zum Weiternähen motiviert haben. Ohne euch hätte es definitiv kein Kleid gegeben! <3
Das Kleid ist aus einem Baumwollstoff genäht (gefunden bei emiLieb, einem süßen, kleinen Stoffladen in Jockrim) und komplett gefüttert. Die Herstellung der Paspel habe ich ja bereits gepostet. Ganz neu an dem Kleid ist auch mein erster Nähversuch eines Rollsaums mit dem relativ neu erworbenen Rollsaumfuß. Das hat sowohl mit dem Futter- als auch mit dem Baumwollstoff viel besser geklappt als befürchtet 🙂
Aufgrund eines falschen Zuschnitts des Taillenbandes musste ich für das Taillenband anderen Stoff nehmen. Im Stoffladen gab es den Stoff allerdings nicht mehr. Glücklicherweise hatten sie jedoch fast den gleichen Stoff, nur die Pünktchen waren kleiner. Ich finde das im Nachhinein super, dass ich keinen Stoff mehr hatte. Mir gefällt es mit dem kleineren Muster jetzt super gut. Auch die weiße Paspel sorgt dafür, dass sich nun das Taillenband schön vom restlichen Kleid abhebt. Allerdings bin ich mit der Passform des Taillenbands nicht ganz zufrieden. Ich überlege, ob das nicht etwas höher gehören würde. Vielleicht wäre das schöner. Und wirklich gar nicht zufrieden bin ich mit den Ärmeln. Die fallen leider nicht gut und verziehen sich total, seit ich das Futter eingenäht habe. An den Ärmelchen haben wir auch viele Änderungen gemacht, da durch das Rauslassen an der Schulternaht das Armloch auch größer wurde. Da wurde dann wieder Stoff an das untere Ende des Armlochs genäht und vermutlich passt daher das Ärmelchen nicht mehr ganz optimal und das Futter tut dann sein Übriges dazu. Ich hab trotzdem viele Komplimente für das Kleid bekommen und Gäste, die erfahren haben, dass das Kleid selbst genäht ist, waren sehr beeindruckt von der Nähleistung. Und das Wichtigste: Ich hab mich auch sehr wohl gefühlt in dem Kleid.
Hier das Kleid in seiner ganzen Pracht.
Hier seht ihr den erwähnten Rollsaum. Mit dem bin ich eigentlich ganz zufrieden.
Die Paspel und die Kellerfalten.
Und hier noch der seitliche Reißverschluss. Ich hatte keinen nahtverdeckten Reißverschluss genommen. Da der Reißverschluss an der Seite ist und eigentlich immer der Arm den Reißverschluss verdeckt, finde ich das jetzt auch nicht soooo schlimm. Nur mit dem Annähen von dem Paspelband hat’s am Reißverschluss auch nicht so geklappt. Da hab ich es irgendwie falsch angenäht. Eigentlich sollte die Paspel nach unten gehen, aber am unteren Ende vom Taillenband geht die Paspel nach oben (sieht man glaub ich ein bisschen). Naja, man braucht ja auch noch Optimierungsmöglichkeiten, sonst wär’s ja langweilig 😉
Damit der Beleg mit dem Futter am Halsausschnitt nicht rausrutscht habe ich den Halsausschnitt abgesteppt. Ebenso die Ärmelenden – dort hatte ich die Hoffnung, dass sich das mit dem Verziehen dann etwas legt. Ich glaub ein klitzekleines bisschen hat es auch geholfen.
Oberstoff: Baumwollstoff von emiLieb
Futterstoff: weißer 0815-Futterstoff vom bekannten Stoff- und Bastelversand
Paspel: selbst hergestellt aus weißem Baumwollstoff und einem mitteldicken Faden
Kurzwaren: weißer Reißverschluss (30 cm)
Schnitt: aus Fashion Style Ausgabe 08/2015, Kleid Modell 20 – Änderungen: Anpassungen am Oberteil, Vorderteil im Stoffbruch zugeschnitten (damit vorne keine Pünktchen zerschnitten sind – dadurch auch kein Stoff mehr übrig für das falsch zugeschnitte Taillenband), Paspelband um das Taillenband genäht